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Kreuzfahrt Kanaren - Kapverden - Senegal

 vom 18. November bis 9. Dezember 2016

Da die finanzielle Bandbreite generell und speziell bei Rentnern begrenzt ist, sind wir inzwischen Fans von "Last Minute". So "überfiel" uns ein tolles Angebot aus dem Internet und da Birgit sowieso ins Warme sollte und auch wollte, buchten wir eine Kreuzfahrt von den Kanaren über die Kapverden nach Senegal und zurück. Das Angebot war von "TUI Mein Schiff" und wir waren gespannt, wie es auf diesem rein deutschen Schiff so zugeht.

Wieder von Frankfurt/Main ging es nach Gran Canaria, dieses Mal mit der Condor. Aus Erfahrung hatten wir Premium Eco gebucht. Im Gegensatz zu den anderen Eincheck-Schaltern im Flughafen mussten wir kaum warten. Außerdem konnten wir mehr Gepäck mitnehmen, hatten einen guten Service an Bord und in einer 3er-Reihe war der mittlere Sitz blockiert. Mit viel Platz verging der Flug von 4½ Stunden sprichwörtlich wie im Flug. 

Nach einem ruhigen Flug landeten wir bei herrlichstem Wetter in Gran Canaria. Dort gibt es eine sehr gute Einrichtung, den Airport-Bus. Da unser Hotel in Las Palmas etwa 35 Km vom Flughafen entfernt war und ein Taxi 40,00 € gekostet hätte, wählten wir den Weg mit dem Bus. Dieser hat große Klappen für das Gepäck und wir kamen für 4,60 € p.P. bequem nach San Telmo. Vom Busbahnhof waren es dann nur noch wenige Minuten zum Hotel Parque. Dieses Hotel hatten wir vorher gebucht, da es genial zentral gelegen ist.

Am gleichen Abend unternahmen wir dann noch einen kleinen Spaziergang. Direkt vor dem Hotel liegt der Park San Telmo. Dieser ist sehr schön illuminiert und hat einen ausgefallenem alten Caféhaus-Turm. Diesen haben wir sofort für den nächsten Vormittag vorgemerkt. Auch aus dem Internet wussten wir von einem China-Restaurant direkt neben unserem Hotel. Das Sakuravi Wok bietet zu einem Festpreis gutes chinesisches Essen. Für Viel-Esser ist dieses Restaurant sehr empfehlenswert, denn mann kann soviel essen wie man will.  

Am nächsten Morgen haben wir zuerst wie geplant in dem kleinen Café einen Café Cortado getrunken. Es ist schon sehr wohltuend, wenn man daußen sitzen kann und man weiß, dass es zu Hause ziemlich kalt ist. Danach war ein Spaziergang durch den Park mit schönen Pflanzen angesagt. Bäume der unterschiedlichsten Art wachsen hier und das Grün ist für die Augen sehr wohltuend.

Am Rand des San Telmo Parks steht eine kleine, eher unscheinbare Kapelle, die Ermita de San Telmo. Diese Kapelle wurde ursprünglich im 16 jhr. von den dort ansässigen Seeleuten errichtet. Im Jahre 1599 allerdings wurde sie bei dem Überfall des Piraten "Peter van der Does" auf Gran Canaria zerstört. Im Jahre 1694 wurde sie dann von der Genossenschaft der Seeleute von San Telmo wieder aufgebaut. Im Inneren befinden sich verschiedene Bilder unter anderen der Jungfrau Nuestra Señora de las Angustias welche zusammen mit der Figur des San Pedro Gonzales Telmo bei Umzügen von den Seeleuten von San Telmo um die Kapelle getragen wurden.
Besonders interessant sind die kleinen Boote und Segelschiffe, die von den Seeleuten der Kapelle gespendet wurden. Außerdem befindet sich in ihrem Inneren die Figur der Jungfrau Nuesta Señora de Los Dolores de Triana, Hauptheiligtum der Bruderschaft " Cofradia de Maria Santisima de Los Dolores de Triana". Gewöhnlich wird diese am Mittwoch der Osterwoche durch die Straßen von dem Ortsteil Triana getragen. Die Kapelle wurde auf einem viereckigen Grundriss über einer kleineren Kapelle im populären Stil errichtet. Sie besteht aus einem Kirchenschiff, wie im allgemeinen bei den kanarischen Kapellen üblich.

Gleich nach dem Park San Telmo fängt die Einkaufsstraße Calle Mayor de Triana an. Diese Straße bietet für jede/n Kauffreudige/n eine schöne Gelegenheit die neueste spanische Mode zu begutachten. Die ersten Trendsetter lassen bestimmt nicht lange auf sich warten, da diese Einkaufsstrasse auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Bei ihnen kann man sich  hippe Outfits abschauen und die gesammelten Ideen dann in den einzelnen Geschäften umsetzen. Angefangen bei trendigen Schuhhäusern, über Schmuckgeschäfte und gute Parfümerien findet man hier alles Nötige, um einen schönen Shoppingtag zu verbringen. Sowohl national führende Modehäuser wie beispielsweise das `Bershka’, als auch international verbreitete wie `Marks & Spencer`, sind in der Strasse angesiedelt. Soweit die Angaben aus dem Internet. Es gibt also die gleichen Kettenläden wie überall. Lichtblick sind ein paar kleine, noch inhabergeführte Läden. Richtig interessant wird es aber erst in den Seiten- und Parallelstrassen: Dort gibt es jede Menge originelle Läden und Lokale, die man anderswo nicht finden kann und das interessierte uns viel mehr. Es ist hier auf jeden Fall schön zum bummeln. Wir haben wunderschön retaurierte alte Häuser bewundert und wir waren gespannt, wie die bereits installierte Weihnachtsdekoration dann beleuchtet ausehen würde. Für den Abend fanden wir dann auch eine gemütliche Gaststätte, McCarthy's.

McCarthy's ist ein sehr netter Irish Pub mitten in der Fußgängerzone. Für spanische Verhältnisse sehr irisch eingerichtet und die Speisen sind ebenfalls dementsprechend angepasst. Das tat aber der Qualität der Speisen keinen Abbruch, im Gegenteil, wir konnten ordentlich und relativ preiswert essen. Das spanische Bier "Tropical" (Made in Germany) schmeckte sehr gut und war gut gekühlt. Am Besten hat uns das Trinkergebet gefallen. Für unsere Leser, die der englischen Sprache nicht so mächtig sind, hier die Übersetzung:

 "Drinker's Prayer" - Trinkers Gebet. 

          Ich habe ein paar Gründe zum Trinken und einer geht mir gerade durch meinen Kopf.

          Wenn ein Mann nicht trinken kann wenn er lebt wie zur Hölle kann er trinken, wenn er tot ist!

  

Jedenfalls waren wir so bestens gerüstet, am nächsten Tag auf das Schiff "Mein Schiff 2" zu gehen. Übrigens ein ziemlich verwunderlicher Name für ein Schiff. "Womit fährst Du?" "Mit Mein Schiff 2." "Ersten heißt das "Mit meinem Schiff und zweitens seit wann hast Du ein Schiff und dann gleich zwei?" wäre eine mögliche Unterhaltung. Aber Scherz beiseite, wir waren gespannt. 

Mit dem sehr kostengünstigen Taxi ging es dann zum Hafenterminal von Gran Canaria. Das Schiff war natürlich schon da und die Eincheckprozedur ging recht schnell von statten. Bereits hier wurde deutlich, was uns auf diesem Schiff erwarten sollte. Es war alles schon sehr sehr deutsch, in der Schlange sprach niemand miteinander und alles fand leise statt. Das kennen wir von internationalen Schiffen anders, aber wir waren noch guter Hoffnung. 

Es machte alles einen guten und sauberen Eindruck. Das erste Mal hatten wir uns auf das Abenteuer "Glückskabine innen" eingelassen. Die Reederei hatte uns erfreulicherweise auf Deck 9 untergebracht. Unsere Kabine war absolut in Ordnung und hatte alles was der Mensch so braucht, schließlich wollten wir hier ja ausschließlich die Nacht verbringen. Zunächst dann im Buffet-Restaurant gestärkt, um dann einen ersten Rundgang zu unternehmen. Die TUI-Bar wurde sofort zu unserem Favorit aber auch die anderen Resaturants und Bars waren sehr ansprechend eingerichtet. Zumindest verhungern oder verdursten sollten wir nicht. Hier noch ein paar technische Daten für den interessierten Leser: Die Mein Schiff 2 (bis 2008 Mercury, danach bis April 2011 Celebrity Mercury) ist ein Kreuzfahrtschiff der Reederei ZUI Cruises. Nach dem Umbau durch die Lloyd Weft Bremerhaven wurde das Schiff mit 77.302 BRZ vermessen. Mit einer Länge von 262,5 m und einer Breite von 32,2 m entspricht die Mein Schiff 2 dem Panamax-Formfaktor. (Panamax ist ein Begriff aus der Schifffahrt und bezeichnet Schiffe, die anhand ihrer Abmessung gerade noch durch die bis zur Erweiterung am 26. Juni 2016 vorhandenen, kleineren zwei Schleusenrouten des Panamakanals passen). Das Schiff kann in 956 Kabinen 1912 Passagiere aufnehmen (bei 2 Pers./Kabine) und hat ca. 780 Mann Besatzung. Es gibt 652 Außenkabinen, davon sind 427 Kabinen mit einem Balkon oder einer Veranda ausgestattet. 

Die obligatorische Seenot-Rettungsübung war dann aber so das schlechteste, was wir in dieser Art je erlebt haben. Völlig chaotisch, Masterstation im Theater ganz unten OHNE Seitenausgänge - unmöglich. Hier konnte man nur hoffen, dass nichts passieren würde. Zur Erholung von diesem Schock zum Essen auf Deck 11 zu Gosch Sylt. Das ist eine Einrichtung, die eine sehr positive Bewertung verdient hat. Die Speisen waren sehr gut angerichtet und schmackhaft und wenn man wollte, gab es auch eine kleine Extraportion.

Nach dem Essen wurden dann am Pool auf Deck 12 mit viel TamTam die Offiziere des Schiffs vorgestellt. Da diese Schau mäßig besucht war, konnte man davon ausgehen, dass das die meisten Passagiere wenig interessiert. Viel schöner war dann dagegen das nächtliche Auslaufen aus dem Hafen von Las Palmas de Gran Canaria. Es ist immer wieder toll anzusehen, wie ein großes Schiff langsam aus dem Hafen gleitet, vorbei an beleuchteten Schiffen und dem Lichtermeer von Las Palmas.

Der erste Stop sollte Mindelo auf den Kapverden sein und so standen 3 Seetage vor uns. Wir hatten also genügend Zeit das ganze Schiff zu erkunden und uns an den diversen Buffets zu stärken. Das tollste Erlebnis hatten wir am 2. Seetag. Mitten im Atlantik begleitete unser Schiff eine Schule Delfine. So etwa 20 Tiere kreuzten unseren Kurs und es war toll anzusehen, wie die Tiere immer wieder aus dem Wasser sprangen. Hier sei erwähnt, dass Delfine schnelle Schwimmer sind und Geschwindigkeiten von bis zu 55 Km/h erreichen. Oft springen sie aus dem Wasser, zuweilen akrobatische Figuren ausführend. Solche Sprünge werden als Spielverhalten und Kommunikation interpretiert. Daneben ermöglichen die Sprünge den Delfinen aber auch eine kraftsparendere Fortbewegung. Möglicherweise helfen Sprünge auch bei der Suche nach Futterplätzen, da sich Delfine damit an Möwenansammlungen orientieren können.

Pünktlich um 7:00 Uhr morgens erreichten wir den Hafen von Mindelo. Die Stadt liegt im Nordwesten der Insel São Vicente an der Bucht von Mindelo, einem Krater mit ca. 4 km Durchmesser. Im Monte Cara gegenüber der Stadt kann man eine auf dem Rücken liegende Gestalt mit dem Kopf rechts erkennen. Mit etwa 77.000 Einwohnern ist Mindelo die zweitgrößte Stadt der Kapverdischen Inseln. Der Hafen, der ab 1850 eine wichtige Versorgungsstation auf den Transatlantikrouten war, dient heute als Anlegepunkt für Kreuzfahrtschiffe.

Bekannt ist Mindelo für seinen farbenprächtigen Karneval, der an den brasilianischen Karneval erinnert. Es erwartet uns eine etwas trostlos aussehende Hafenanlage mit bunten Handbemalungen an den Mauern. Die Schiffe der Küstenwache sahen aus, als wären sie schon länger nicht auf's Meer gefahren. Völlig unerwartet durften wir zu Fuß durch den Hafen laufen. Containertransporter kreuzten unseren Weg und lediglich ein Mann mit Helm und Fahne warnte uns vor diesem Fahrzeug. Das ist in fast jedem Hafen der Welt unmöglich, zu Fuß durch den Hafen und dann noch alleine! Hier gehen die Uhren eben wirklich noch anders.  

In der Stadt ist auffallend, dass einige Gebäude sehr schön renoviert sind. Neben einem Verwaltungsgebäude und der Markthalle gibt es dann doch sehr viele herunter gekommene Häuser. Hier zeigt sich die wirkliche Armut des Landes, in der Liste nach Bruttoinlandsprodukt stehen die Kap Verden auf Platz 166 (von 198). Zum Vergleich, Deutschland steht dort auf Platz 4 nach den U.S.A., China und Japan. Trotz allem hat man den Eindruck, dass die Menschen hier mehrheitlich fröhlich und keineswegs deprimiert sind. In der schönen Markthalle wurde geschwatzt und zahlreiche Waren angeboten, ein buntes Durcheinander. Auch sehr sehenswert ist der "Torre de Belem". Er ist eine kleinere Ausgabe des Torre de Belems aus Lissabon mit einem netten kleinen Lokalmuseum für kleines Geld. Vor dem Turm kann man wunderbar die Fischer bzw Fischfrauen beobachten... - alles hat etwas vom Charme längst vergangener Zeiten. Dann wurde es schon wieder Zeit, zum Schiff zurück zu gehen, denn die Abfahrt nach Praia, der Haupstadt der Kapverden, stand auf dem Plan. 

Wiederum sehr pünktlich um 7:00 Uhr morgens legten wir dann in Praia an. Praia (von portugisisch Strand) ist die Hauptstadt der Republik Kap Verde und liegt auf der Insel Santiago. Mit rund 140.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt des Landes und das wirtschaftliche Zentrum der Inseln. Vor etwa 20 Jahren waren es noch rund 70.000 Einwohner, somit hat sich die Bevölkerungszahl in zwei Jahrzehnten fast verdoppelt. Auf dem Felsplateau, auf dem sich heute das historische Zentrum Praias befindet, wurde 1615 das Dorf Santa Maria gegründet. An dem Strand, der heute unter dem Namen Gamboa bekannt ist und sich unmittelbar unter dem Plateau befindet, legten immer mehr Schiffe an. Die Eigner wollten die Hafengebühren von Ribeira Grande, dem damaligen Hauptort der Kapverden, nicht zahlen. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang Ribeira Grandes nahmen die Bedeutung und die Einwohnerzahl Santa Marias zu, das 1770 offiziell zum Hauptort und Verwaltungssitz der Kapverden erklärt wurde. Die Rechte einer Stadt (cidade) wurden dem Ort 1858 verliehen, bis dahin galt er als Vila, was wörtlich übersetzt ‚Kleinstadt‘ bedeutet.

Ein Shuttle-Bus brachte uns vom Schiff in die Stadt. Hier mussten wir feststellen, dass es keine großartigen Sehenswürdigkeiten gibt. Am interessantesten war noch die Markthalle mit den zahlreichen Angeboten. Einen Cappuccino haben wir dann noch in einem netten Café in einer schön angelegten Parkanlage genossen, bevor es wieder per Shuttle zum Schiff ging.

Und dann endlich der Senegal in Schwarzafrika. Da wir schon öfter in Afrika waren, aber noch nie in Schwarzafrika, waren wir schon sehr gespannt. Der Senegal ist ein Staat in Westafrika. Er erstreckt sich von den Ausläufern der Sahara im Norden, wo das Land an Mauretanien grenzt, bis an den Beginn des tropischen Feuchtwaldes im Süden, wo die Nachbarn Guinea und Guinea-Bissau sind, sowie von der kühlen Atlantikküste im Westen in die heiße Sahel-Region an der Grenze zu Mali. Die südlichen Landesteile des französischsprachigen Senegal, die Casamance werden durch den tief in den Osten reichenden englischsprachigen Kleinstaat Gambia abgetrennt. Das Land hat gut 14,3 Millionen Einwohner (2016). Das Gebiet des Senegal ist bereits seit dem 12. Jahrhundert ein Teil der islamischen Welt und auch heute bekennen sich mehr als 90 % der 12 Millionen Einwohner des Landes zum Islam. Nachdem die Region von mehreren afrikanischen Reichen beherrscht wurde, wurde sie im Jahre 1895 zu einer Französischen Kolonie in Afrika. Am 20. August 1960 wurde der Senegal unabhängig; er behielt seitdem ein Mehrparteiensystem bei und wurde zu einem der wenigen demokratischen Staaten auf dem afrikanischen Kontinent.

Dakar, die Hauptstadt Senegals, liegt auf der Cap-Vert-Halbinsel an der Atlantik-Küste des Landes. Sie ist die größte Stadt des Senegal und die am weitesten westlich gelegene Stadt Kontinentalafrikas. Dakar ist das bedeutendste Wirtschaftszentrum des Landes. Die Stadt hat gut eine Million Einwohner, die Metropolregion etwa 2,45 Millionen Einwohner , wobei die Region Dakar in die départements Dakar, Pikine, Guédiawaye und Rufisque unterteilt ist. Das jährliche Wachstum für die Stadt Dakar liegt in etwa bei 2,5 Prozent, in der Peripherie um Pikine liegt es höher. 1926 hatte Dakar noch 40.000 Einwohner, 1945 132.000 und 1980 bereits über eine Million. Dakar hat ein tropisches Klima mit zwei Jahreszeiten: die heiße und feuchte Jahreszeit (Regenzeit) geht von Juni bis Oktober und ist durch starke Regenfälle im August und September in Verbindung mit durchschnittlichen Temperaturen von 27 °C geprägt. Die etwas kühlere Jahreszeit von November bis Mai ist die Trockenzeit mit etwa 1 mm pro Monat. Verglichen mit anderen Regionen des Senegal sind diese Temperaturen sehr gemäßigt. Sie liegen mitunter zehn Grad niedriger als sonst üblich, da, bedingt durch die Lage auf der Halbinsel, der Wind in der Stadt unabhängig von der Windrichtung immer über das Meer kommt. Das kam uns natürlich sehr entgegen, so konnten wir die Besichtigung der Stadt angenehm und nicht schwitzend erleben. Auch hier liegen die teilweise krassen Gegensätze nebeneinander, hier deutlich sichtbar der Reichtum mit eigens für den SUV vor der Tür stehende Wächter und andererseits die deutliche Armut. Trotzdem hat man das Gefühl, dass viel improvisiert wird und dass man versucht, das Leben einigermaßen zu genießen. Imponiert haben uns die Sammelbusse, an denen außen manchmal Trauben von Menschen hingen und die einsame Verkäuferin, die unter ihrem provisorischen Zelt Waren liegend verkaufte. Auf den Café oder gar ein Brochette im "CAFE TOUBA" haben wir dann doch lieber verzichtet.

Zum Schluss der Stadtbesichtigung wurden wir noch zu einem denkwürdigen Denkmal gefahren. Irgendwie ist da ein sozialistischer Hintergrund deutlich zu erkennen. Das Monument de la Renaissanceafricaine ist eine 49 Meter hohe Bronzestatue. Das Denkmal befindet sich auf einem der als Deux Mamelles bezeichneten Basaltkegel in Dakar und ist die höchste Statue in Afrika. Nach der Planung durch den senegalesischen Architekten Pierre Goudiaby wurde das Monument durch die nordkoreanische Firma Mansudae Overseas Projects (die müssen's ja auch können)  errichtet. Die Idee zum Bau stammt vom ehemaligen Präsidenten des Senegal, Abdoulaye Wade. Die vorbereitenden Bauarbeiten auf dem etwa 100 Meter hohen Hügel begannen im Jahr 2006, der Bau der Bronzestatue begann am 3. April 2008. Ursprünglich war die Fertigstellung des Monuments für Dezember 2009 geplant, durch Bauverzögerungen erfolgte die offizielle Einweihung jedoch erst am 4. April 2010, dem senegalesischen Nationalfeiertag, welcher zum Gedenken an den 50. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich begangen wird. Die Kosten für den Bau beliefen sich auf etwa 27 Millionen Dollar. Öffentlich wurde eine Finanzierung durch den Staatshaushalt propagiert, vermutlich wurden Baukosten aber auch durch einen senegalesischen Geschäftsmann finanziert, welcher im Gegenzug ca. 30 bis 40 Hektar Bauland günstig bekam. Das Land selbst steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, was frühzeitig Kritik gegen den Bau hervorrief. Der stellvertretende Führer der Opposition im Senegal kritisierte in diesem Zusammenhang das Denkmal als Wirtschaftsmonster und einen Finanzskandal. Während der Enthüllungszeremonie wurden die Straßen durch ein großes Polizeiaufgebot abgesichert, da sich viele Menschen versammelt hatten, um gegen das Bauwerk zu demonstrieren. Der damalige Präsident Wade sicherte sich mit seinem Anspruch auf das geistige Eigentum am Denkmal 35 Prozent der Gewinne aus den Einnahmen. Dadurch entstand eine Kontroverse mit der Opposition, welche geltend machte, dass die Forderung des Präsidenten im Widerspruch zu seiner Tätigkeit und als Träger eines öffentlichen Amtes stehe. Na ja - Korruption scheint sich ja überall breit zu machen, warum nicht auch hier?

Am Meer vorbei ging es weiter mit einem Blick auf die ausgefallene "Mosque of the Divinty", die Moschee des Göttlichen. Diese Moschee wurde von Mohamed Gorgui Seyni Guèye (1926-2007) gebaut, ein heiliger Mann, der behauptete, die Moschee im Traum gesehen zu haben. Er war dem Traum am 28. Juni 1973 zum Strand gefolgt, wo er einen Auftrag vom Herrn erhielt, die Moschee zu bauen. Auch im Islam gibt es eben nette Legenden, warum auch nicht. Doch dann war es leider wieder an der Zeit, zurück zum Schiff zu Fahren. Am Hafen haben wir dann noch bei den fliegenden Händlern Sandbilder erstanden. Diese Bilder entstehen mit Leim in bestimmten Regionen auf einem Sperrholzbrett, dann wird farbiger Sand darüber gestreut und man nimmt den nächsten Teil usw. usw.

Zurück auf dem Schiff stellten wir fest, dass uns selbst im schwarzafrikanischen Teil der Welt die Weihnachtszeit eingeholt hatte. Überall war das Schiff weihnachtlich geschmückt, ein Foto mit dem Kapitän war wohl für viele ein Höhepunkt aber das Knusperhäuschen mit Keksen zur Bedienung war dann für uns der etwas bessere kleine Höhepunkt. Abends gab es dann auf dem Pooldeck ein wunderbares Obstbuffet. Was die Köche immer wieder aus den Melonen hervor zaubern ist immer wieder bewundernswert. Es war auch der Abend der Offiziere, mussten sie doch die Gäste mit Drinks versorgen, eine nette Idee.

Auf dem Weg nach Teneriffa hatten wir wieder drei Seetage. Dieses Mal haben wir keine Delfine gesehen und auch sonst passierte nicht außergewöhnliches. Da man bei TUI Cruises die Politik verfolgt, dass man für alles und jede noch so kleinste Dienstleistung bezahlen muss, haben wir die Zeit mit Müßiggang und Lesen verbracht. Diese Politik lässt uns übrigens zunächst NICHT über eine weitere Reise mit TUI Cruises nachdenken.

Bei etwas wechselhaftem Wetter erreichten wir am 29. November dann Teneriffa. Santa Cruz de Tenerife ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und neben Las Palmas de Gran Canaria eine der beiden Hauptstädte der Autonomen Gemeinschaft Canarias. Der komplette Name und Titel der Stadt ist seit dem 28. August 1803 Muy Leal, Noble e Invicta Villa, Puerto y Plaza de Santa Cruz de Santiago (Sehr treue, edle und unbesiegte Stadt, Hafen und Ort des Heiligen Kreuzes von Sankt Jakob). Die im Nordosten Teneriffas gelegene Stadt zählt etwa 205.000 Einwohner und bildet zusammen mit La Laguna, Tegueste und El Rosario den – nach Las Palmas de Gran Canaria – zweitgrößten Ballungsraum der Kanarischen Inseln mit insgesamt rund 425.000 Einwohnern. Das von Santa Cruz verwaltete Gebiet dehnt sich bis in das dünn besiedelte Anaga-Gebirge im Osten der Insel aus. Maßgeblich geprägt wird die Stadt durch ihren Hafen, der zu den größten spanischen Seehäfen des Atlantik gehört.

Der übliche Name für die Einwohner der Stadt ist Chicharrero bzw. Chicharrera. Es handelte sich dabei früher um eine abfällige Bezeichnung, mit der die reichen Einwohner der Stadt La Laguna die Bewohner des armen und kleinen Fischereihafens Santa Cruz benannten. Diese Fischer lebten von Chicharro (Bastardmakrele), einem billigen Fisch, den sie selber aßen bzw. auf den Straßen La Lagunas nach lautem Ausrufen verkauften. Nach dem Lexikon der Spanischen Sprache der Real Academia Española bezeichnet der Name heute alle Bewohner der Insel Teneriffa (Synonym für Tinerfeño). Einer dieser Chicharreros brachte uns als Busfahrer aus dem Hafen zu einem zentralen Sammelpunkt. Er machte auch sehr deutlich klar, dass er für die etwa 1,5 Km ein fürstliches Trinkgeld erwarten würde. Aber keiner der Mitfahrer hat sich seiner erbarmt. Da wir schon einmal in einer anderen Gegend auf Teneriffa waren, freuten wir uns auf den hiesigen Teil der Insel.

Wir sind einfach los marschiert und haben die Stadt kreuz und quer erkundet. Wunderbar restaurierte alte Gebäude fielen uns auf und die immer wieder schönen Bepflanzungen mit Weihnachtssternen waren eine Wohltat für das Auge. In einer Seitenstraße entdeckten wir dann Bäume, die mit einem Strick- oder Häkelmuster ummantelt waren. Das hatten wir zuerst in Buenos Aires gesehen und wir wunderten uns, dass es das jetzt hier auch gibt. Zu Hause einmal im Internet geforscht mussten wir feststellen, dass das jetzt eine weltweite Bewegung ist. Guerilla Knitting nennt man diese Bewegung (zusammengesetzt aus guerilla – vom spanischen guerilla für "kleiner Krieg" – und engl. Knitting für "Stricken") und ist eine Form der Straßenkunst  bei der Gegenstände im öffentlichen Raum durch Stricken verändert werden. Dies kann vom Anbringen von gestrickten Accessoires bis zum Einstricken ganzer Stadtmöbel reichen. Die Knittings können lediglich der Verschönerung dienen oder auch eine symbolische Bedeutung haben, zum Beispiel feministische Aussagen. Die erste Vereinigung von Guerilla-Strickern nennt sich Knitta Please. Die Aktionen nahmen ihren Anfang 2005 in Houston/Texas. Dort begannen Strickerinnen, Türklinken mit gestrickten Accessoires zu verschönern, anstatt Socken oder Pullover zu stricken. Das gestrickte Graffito ist heute überwiegend in Amerika, England und Spanien bekannt.  Inzwischen sieht man diese Strickarbeiten auch in ganz Europa und sogar in Deutschland gab es 2010 in Frankfurt die ersten "Knittings".

Um 23:00 Uhr legte das Schiff wieder ab und es war wieder einmal mehr ein Schauspiel, die Ablegearbeiten zu beobachten. Wenn die Schiffsschrauben das Wasser aufwühlen und sich das Schiff langsam von der Kaimauer entfernt, ist das immer ein tolles Erlebnis.

Am nächsten Morgen liefen wir Santa Cruz de La Palma  an. Das ist die Hauptstadt der Kanarischen Insel La Palma und der gleichnamigen Gemeinde. In der Hauptstadt selbst leben ca. 17.000 Einwohner. Der vollständige Name der Insel ist auch sehr Wort- und Blumenreich: La Isla de San Miguel de La Palma und ist die nordwestlichste der Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean.

Die Gemeinde Santa Cruz liegt unterhalb der bewaldeten Berghänge der Cumbres (Cumbre Nueva und Cumbre Vieja) auf der östlichen Seite der Insel. Zwischen Küste und Cumbres erstreckt sich ein schmaler Uferstreifen, so erstrecken sich die weißen Häuser an den Berghängen. Alle Verwaltungs- Einrichtungen von La Palma sind in Santa Cruz de La Palma konzentriert. Der Altstadtkern von Santa Cruz ist zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt worden. Die Hauptdurchgangsstraße ist die Avenida Maritima, die nur auf der Landseite bebaute Uferstraße. Hier sieht man neben neuen repräsentativen Gebäuden auch einige alte Häuser im kanarischen und kolonialen Stil, die unter anderem kunstvoll verzierte Holzbalkone aufweisen. Auf der parallel verlaufenden Calle O’Daly, auch als Calle Real bezeichnet, befinden sich das Rathaus, die Plaza de España mit der Kirche Matriz de El Salvador, kleine Geschäfte, Cafeterias und Restaurants. Auf Anhieb wurde La Palma zu unserer Lieblingsinsel der Kanaren. 

Eine einzige Liebhaberei sind die Holzbalkone in Santa Cruz. Die sogenannten Balkonhäuser stehen an der Avenida Maritima, der Küstenstraße. Entlang der Straße finden sich verschiedene Häuser mit mehr oder weniger sehenswerten Balkonen. Die sechs prachtvollsten Exemplare, wahrscheinlich schon hunderttausendmal fotografiert, sind die sogenannten Casas de Los Balcones. Sie befinden sich zwischen der Calle Tedote und der Plazeta de Borrero. Eigentlich hätten die Balkonhäuser in dieser Form gar nicht entstehen dürfen den es gab ein Gesetz von König Felipe, das 1585 Außenbalkone verbot. Sie seien für die Ästhetik der spanischen Städte nicht tragbar. In Santa Cruz de La Palma ignorierten die Bürgermeister dieser Zeit dieses Gesetz. Dadurch konnten die Balkonhäuser in der Stadt entstehen. Balkone verbindet man heute mit den Begriffen: Ausblick, Freizeit, Sonne, Ruhe, Rückzugsort. Damals hatten die Balkone ganz andere Funktionen sie dienten als Speicher und Vorratsraum und tatsächlich auch als Toilette. Früher waren die Balkone mit einem dünnen Holzgitter verkleidet. So konnte man seine Vorräte luftig und vor der Sonne geschützt lagern. Die Balkone sind aus dem Kernholz der Kanarischen Kiefer gebaut. Das Holz wird Teaholz genannt und wird nach arabischem Vorbild verbaut. Zurzeit der Erbauung der Häuser, im 16./17: Jahrhundert waren die Balkone die Rückseite der Häuser die am Kiesstrand des Atlantischen Ozeans lagen. Die Küstenstraße gab es zu dieser Zeit noch nicht. Öffentlich war die Eingangsseite der Häuser in der Calle Pérez de Brito zu sehen. Heute hat man die Möglichkeit einige Häuser auch von innen zu sehen.Teilweise werden Sie als Läden oder Restaurants genutzt. Ein Beispiel ist das Restaurante La Placeta an der Plaza de Borrero. Mit einem Wort, einfach toll und ein absolutes Muss.

La Gomera sollte die vorletzte der spanischen Kanareninseln sein und ist nach El Hierro die zweitkleinste der sieben Hauptinseln. Bei einer Fläche von 369,76 km² hat die Insel einen Flächenanteil an der Gesamtfläche aller Kanaren von 4,94 Prozent und hat nur etwa 22.000 Einwohner. Unser Hafen war in der Hauptstadt, in San Sebastián de la Gomera. San Sebastián de La Gomera gehört zu einem der Siedlungsgebiete der Guanchen (Ureinwohner). Im Jahre 1440 besetzte Hernán Peraza den Ort, an dem sich heute die Hauptstadt der Insel befindet, am Ende der Schlucht Barranco de la Villa. Er gab ihm den Namen San Sebastián, wahrscheinlich aufgrund der Bewunderung, die die spanische Bevölkerung diesem Heiligen erwies. Christoph Kolumbus brach von hier aus am 6. September 1492 vermeintlich nach Indien auf (wir wissen, dass er dann Amerika entdeckt hat). Doña Beatriz de Bobadilla, die Witwe des Grafen Hérnan Peraza, gewährte ihm Hilfe zur Reparatur seines schnellsten Schiffes, der Pinta. Es gibt noch den Brunnen La Aguada im alten Zollhaus, aus dem Kolumbus Wasserreserven für die Überfahrt und das Wasser zur Taufe Amerikas geschöpft haben soll. Sehr eigenwillig fanden wir den Kerzenständer in der kleinen Kirche neben der Hauptstraße. Also, verglichen mit den anderen Städten der Kanaren ist diese eher übersichtlich. Die zwei Hauptstraßen sind schnell erkundet und der Turm des Grafen und der Kolumbusbrunnen ebenfalls. Beeindruckt haben uns die Lorbeerbäume. Diese sind das Natursymbol für Goimera und stammen aus der Familie der indischen Persea. Diese gewaltigen Bäume haben wir hier zum ersten Mal gesehen.

Zurück auf dem Schiff haben wir dann bei einem guten Cappuccino wieder ein tolles Süßigkeitenbuffet genossen. Die Hüften lassen recht herzlich grüßen. Für eines muss man die Schiffsköche loben, verhungern oder gar verdursten lassen die einen nicht. Kurz vor dem Auslaufen hatten wir dann noch ein sehr schöner Sonnenuntergang. Es ging weiter nach Lanzarote.

Gegen 19:00 Uhr legte das Schiff in Arrecife auf Lanzarote an. Arrecife ist seit 1852 die Hauptstadt der zu Spanien gehörenden Kanarischen Insel Lanzarote. Die alte Hauptstadt war zuvor Teguise im Landesinneren. Das Wetter war gut und trocken und wir freuten uns auf den nächsten Tag, denn nach Lanzarote wollten wir schon immer einmal. Zum Klima ist zu lesen, dass Lanzarote in der Passatzone liegt und daher ein ganzjährig mildes und niederschlagsarmes arides Klima herrscht. Die Passatwinde an der relativ flachen Insel sollen meist nicht abregnen. Irgendwie hatten die Passatwinde das vergessen, als wir in die Stadt wollten. Es regnete ununterbrochen und so war unser Landausflug von sehr kurzer Dauer. Auf dem Schiff war es dann doch wesentlich angenehmer. Pünktlich zum Auslaufen hatten die Passatwinde wieder ihre Erinnerung zurück und wir konnten einen tollen Sonnenuntergang mit Mondsichel erleben.

Am nächsten Tag endete die Kreuzfahrt in Gran Canaria und so war für unseren letzten Abend noch einmal das Restaurant Gosch/Sylt angesagt. Dank dieses wirklich guten Restaurants haben wir auf dieser Reise sehr viel Fisch gegessen, unser Doc wird das mit Freuden hören.

Hier ist jetzt der Moment gekommen, etwas zu "Mein Schiff 2 " zu sagen. Vornweg, die Reise haben wir wirklich genossen und viele schöne Dinge haben uns erfreut. Doch nun zum Schiff; über den komischen Namen haben wir uns ja schon am Anfang des Berichtes ausgelassen. Sehr gestört hat uns, und nicht nur uns, dass für alles und jede noch so kleinste nette Dienstleistung eine Extra-Gebühr zu zahlen war. Hätte ein Malkurs 5 oder 8 € gekostet, dann hätte man ja noch drüber hinweg sehen können, aber 35 oder gar 40 € ist dann schon heftig (auf anderen Schiffen ist so etwas kostenlos, wie z.B. ein Tanzkurs). Solch eine Marketingstrategie kann dann sehr schnell in eine negative Stimmung umschlagen. Und dann das rein DEUTSCHE SCHIFF, man redete einfach nicht miteinander. Auf internationalen Schiffen kennen wir das anders. Das war übrigens nicht alleine unsere Meinung, wir wurden von ein paar netten Passagieren auf diesen Umstand angesprochen. Gott sei Dank gibt es ja genug Anbieter für Schiffsreisen jeder Art. Auf jeden Fall freuten wir uns auf ein paar weitere Tage in Las Palmas.

Die Stadt Las Palmas de Gran Canaria auf Gran Canaria ist mit 378.998 Einwohnern die größte Stadt der Kanarischen Inseln. Sie ist die Hauptstadt der spanischen Provinz Las Palmas und neben Santa Cruz de Tenerife eine der beiden Hauptstädte der Kanaren. Maßgeblich geprägt wird die Stadt durch ihren Hafen, der zu den größten des Atlantiks gehört. Zu den Nachbargemeinden zählen Santa Brígida im Süden und Arucas im Westen. Die Altstadt von Las Palmas wurde 2007 auf die nationale Vorschlagsliste (Tentativliste) zur Aufnahme als UNESCO-Welterbe gesetzt. Der Hauptplatz ist die Plaza Santa Ana. Hier steht das berühmteste Bauwerk, die fünfschiffige Kathedrale Santa Ana aus dem Jahre 1497, der Sitz des Bischofs der Kanarischen Inseln ist. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt das alte Rathaus, ein klassizistischer Bau aus dem Jahr 1853. Hinter der Kathedrale findet man das Casa de Colón, einen prachtvollen Kolonialbau, in dem das Kolumbus-Museum untergebracht ist. Sehenswert ist auch die Plaza Espíritu Santu an der Südseite des Rathauses, die ihren Namen nach der dort befindlichen Kapelle erhalten hat. Den Platz umgeben Bauten verschiedener Stilrichtungen, wie Renaissance, Klassizismus und Mudéjarstil. Bei bestem Wetter haben wir uns all diese Schönheiten angesehen und vor allem das milde Klima genossen.

Einen Tag mussten wir dann doch einmal nach Santa Catalina. Zwischen Hafen und Badestrand liegt das vom Tourismus geprägte Stadtviertel Santa Catalina. An der Strandpromenade, der "Paseo de las Canteras", erstreckt sich der 3,2 km lange Stadtstrand "Playa de las Canteras" mit Bars, Terrassencafés und Läden. Wir haben wieder einmal festgestellt, dass dicht an dicht am Strand rum liegen einfach nicht unser Ding ist. Es ist einfach zu langweilig. Bewundert haben wir allerdings die Sandbaumeister. Was diese Leute mit Sand anfangen, einfach großartig und eine kleine Spende wert. Einen weiteren Anziehungspunkt bildet der Park Santa Catalina, gesäumt von Bars und Cafés. Der Park und die Cafés sind einfach mehr unsere Welt, man sieht etwas und kann so herrliche ironische Bemerkungen machen.

Dann doch lieber die Markthalle mit den fantastischen Obst- und Gemüseangeboten oder die wunderbaren Gebäude wie z.B. das Teatro Pérez Galdós. Das Teatro Pérez Galdós ist das bedeutendste Theater der Stadt Las Palmas de Gran Canaria, Sitz des Opernfestivals der Stadt und gemeinsam mit dem Teatro Guimerá von Santa Cruz de Tenerife, des Musikfestivals der Kanaren. Und dann die Calle Mayor de Triana, Bauwerke aus der Zeit um 1900 säumen die Hauptgeschäftsstraße und Fußgängerzone. Die Häuser zeigen typische spanische Architekturelemente dieser Zeit, unter anderem Jugendstilfassaden.

Am letzten Abend begegneten wir noch dem Nikolaus im Weihnachtsmann-Servicewagen, eine sehr schöne Idee der Tourismusverwaltung. Zeigt es doch, dass man mit ein weinig Kreativität und relativ geringen Kosten schöne Dinge bewerkstelligen kann. Begeistert hat uns die abendliche Weihnachtsbeleuchtunmg der Fußgängerzone und vor allen Dingen des Parks San Telmo. Wie die Bäume mit kleinen LED's illuminiert wurden, einfach toll. Und die ganz in Blau beleuchteten Palmen, man findet kaum entsprechende Wort der Begeisterung. Es ist einfach ein schönes Ende einer schönen Reise.