Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Kuba und Karibik

         

mit dem Kreuzfahrtschiff MSC Armonia vom 7. März bis 2. April 2017

Schon seit vielen Jahren hatten wir den großen Wunsch, einmal nach Kuba reisen zu können. Aber Fidel Castro war immer irgendwie dagegen. Dann kam mit Barak Obama die große Wende und der Tourismus nach Kuba startete richtig durch. Jetzt wollten wir auch nicht mehr länger warten und so kam ein Super-Sonder-Angebot (was auch sonst?) von MSC gerade zur rechten Zeit. Und dann war es endlich soweit: Am 7. März ging es von Frankfurt/Main mit der Condor Nonstop in 11½ Stunden nach Havanna. Am nächsten Morgen war dann natürlich bei strahlendem Sonnenschein der erste Landgang angesagt. Und Begeisterung machte sich sofort breit.

Da Kuba immer von der Sowjetunion unterstütz wurde, hat sich deren Auflösung und die darauf folgende schwere Wirtschaftskrise natürlich auch hier ausgewirkt. Um dringend benötigte Devisen zu erhalten, baute Kuba eine Tourismusindustrie mit Schwerpunkt Havanna auf. Heute ist der Tourismus jedenfalls der größte Wirtschaftszweig Havannas. Überall sieht man kleine Galerien und Cafés. Bunt gekleidete Frauen haben eine staatliche Genehmigung für Fotos mit Touristen. 10 US$ für ein Foto ist eine ganz gute Einnahmequelle.Wunderbar anzusehen sind die vielen Oldtimer aus Amerika. Diese sind mit sehr viel Liebe restauriert und für etwa 50 $ wird man 1 Stunde durch Havanna kutschiert. Wir haben diese Stadt genossen.

Mit einem letzten Blick auf Havanna startete dann unsere Kreuzfahrt. Es ist für uns immer ein besonderer Anblick, am Heck des Schiffes die Schaumspur der Schiffsschrauben anzusehen. Man fühlt sich dann so richtig auf "Großer Fahrt". Dieses Mal fiel uns allerdings auf, dass die rechte Schraube nur mit kleiner Leistung fuhr. Wir dachten, dass das schon seinen Grund haben und wir widmeten uns dem Schiff. Am Pool war schon großer Betrieb und wir konnten uns einmal mehr wundern, wie manche Leute stundenlangin der Sonne braten können. Da das nun absolut nicht unsere Welt ist, haben wir lieber im gemütlichen Café San Marco einen guten Cappuccino getrunken und uns über die kommenden Ziele unterhalten. 

Nach einem Seetag erreichten wir dann am 10. März Belize. Belize liegt in Zentralamerika, hat nur ca. 23.000 km², etwa 350.000 Einwohner und die Amtsprache ist erstaunlicherweise im ansonsten spanisch sprechenden Teil der Welt Englisch. Das liegt wohl daran, dass das Land erst 1981 aus der englischen Kolonie Britsch-Honduras entstanden ist. Der Wahlspruch von Belize ist:"Sub umbra Floreo", kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt "Ich blühe im Schatten". Wir spazierten durch Belize-City und mussten relativ viele "Schatten" feststellen. Die Häuser machten teilweise einen sehr ärmlichen Eindruck und trotzdem sind uns überwiegend sehr freundliche Menschen begegnet. 

Am nächsten Tag legten wir im Port of Roatan an. Roatan gehört zu Honduras und ist eine Insel der Inselgruppe Islas de la Bahia. Roatan ist immerhin 60 km lang und 8 km breit, hat eine Fläche von 125 km², aber nur 30.000 Einwohner. Wieder hatten wir keine Tour über das Schiff gebucht und wir machten uns zu Fuß in die Hauptstadt der Insel auf. Auch hier waren die Menschen sehr freundlich und uns haben die Aktivitäten der Einwohner begeistert. Neben der Werbung für eine "Zahnklinik" sahen wir einen Mann der aus einer alten Autofelge einen Grill gebaut hatte und darauf Maiskolben grillte und zum Verkauf anbot. Eine selbst gebaute Apfelsinen-Schälmaschine fand ebenfalls unsere volle Aufmerksamkeit, wie das Ding funktionierte, einfach toll. In einem Supermarkt erstanden wir dann noch für etwa 1 US$ zwei kleine Flaschen Wasser. Dann war es schon wieder Zeit, zum Schiff zurück zugehen. Es ist immer wichtig, rechtzeitig auf dem Schiff zurück zu sein. Der Kapitän wartet bestenfalls ½ Stunde und dann ist fährt das Schiff ab. Dann steht man in einem fremden Land ohne Papiere und meistens ohne Geld - schöner Mist wäre das.

Nach einem tollen Sonnenuntergang legten wir am nächsten Morgen in Costa Maya/Mexico an. Da wir hier vor einigen Jahren schon mal hier gewesen sind, waren wir gespannt, was sich in der Zwischenzeit alles geändert hat.  Na ja, es ist alles ein bisschen touristischer und größer geworden. Da wir den in der Nähe liegenden Maya-Tempel bereits besichtigt hatten, spazierten wir durch die große Anlage und wurden an jeder Ecke aufgefordert, doch etwas zu kaufen. Dann wurden wir auf einen hohen Mast aufmerksam. Auf einer kleinen Plattform oben saßen 4 Männer in mexikanischer Tracht. Wir hatten schon einmal davon gehört, dass sich diese Männer an einem Seil nach unten fallen lassen. Wir waren gespannt und nachdem ein weiteres Mitglied der Gruppe genügend Dollars eingesammelt hatte ging es los. An den Füßen hängend drehten sich die Männer und mit dem Abwickeln des Seils kamen die Männer langsam auf den Boden. Großer Beifall war den Männern gewiss und wir freuten uns, doch noch etwas interessantes gesehen zu haben. Im Internet haben wir dann nachgelesen, was es damit auf sich hat. Das ganze nennt man "Danza del Volador" . Wer genaueres wissen möchte, einfach den blau gefärbten Link anklicken.

Am Nachmittag legten wir wieder ab zurück Richtung Kuba. Nach einer sehr ruhigen Nacht erreichten wir dann die zu Kuba gehörende Insel "Isla de la Juventud". Auf dieser Insel gibt es eigentlich nur eine Gefängnisruine in dem auch Fidel Castro gesessen haben soll, zu sehen und jede Menge Strand. Mit Tenderbooten wurden wir an Land gebracht und wir waren auf den Strand gespannt. Um es kurz zu machen, das Beste an dem ganzen Bootstrip war, dass man unser Schiff wunderbar in voller Größe bestaunen konnte. Der Strand war sehr schmal, nicht besonders sauber und mit Passagieren voll belegt. Wie der Pool auf dem Schiff, nicht unser Ding. Also wieder zurück auf's Schiff und, wie immer, einen guten Cappuccino auf einem wunderbar ruhigen Schiff genossen.

Um 13:00 Uhr war dann die Zeit der wunderbaren Ruhe vorbei, denn um 14:00 Uhr nahmen wir wieder Fahrt nach Havanna auf. Da wir auf dieser Seite Havanna bereits mit Bild und Text beschrieben haben, hier noch ein paar Worte zu dem Geld in Kuba. Die gültige Währung ist der Kubanische Peso und im Sprachgebrauch Kubas wird er häufig auch als moneda  nacional  bezeichnet und mit MN   abgekürzt. Die Währung dient hauptsächlich der Bezahlung von staatlich subventionierten Waren und Dienstleistungen. Die Nachfrage nach Artikeln des täglichen Bedarfs übersteigt aber bei weitem das Angebot. Es existiert seit 1994 insbesondere für den Erwerb importierter Waren der Peso convertible (CUC). Dieser ist an den US-Dollar gebunden.  Zahlreiche Konsumgüter und Lebensmittel des täglichen Bedarfs werden ausschließlich in CUC angeboten. Wir haben in Havanna einzelne kleine "Supermärkte" gesehen, welche die immer noch traurige Versorgungslage Kubas zeigte. Ein Geschäft erinnerte uns stark an Russland, nur Schnaps und Zigaretten im Angebot und der andere Laden an die DDR, in jedem Regalfach 1 Artikel. Stimmt einen schon nachdenklich, wenn man bedenkt, in welchem Überfluss wir leben.

Da das Schiff über Nacht in Havanna lag, nutzten wir die Gelegenheit, um am Abend in der Stadt einen guten Cuba Libre zu trinken. Die Stadt war in vielen Teilen erstaunlich ruhig und wenig beleuchtet. Wir wurden aber dennoch fündig und fanden eine Bar mit Life-Musik. Eine Band spielte mit Unterstützung von jugendlichen Musikern Salsa und Son Cubano. Wir konnten bei angehmen Temperaturen draußen sitzen, einen guten Cuba Libre trinken, und der Musik zuhören. 

Montego Bay auf Jamaika war dann das nächste Ziel. Die Enttäuschung über diese Destination war groß. Außer Shopping gab es dort nichts und so wenden wir uns gleich der nächsten Station zu, Santo Domingo. Eigentlich heißt sie Santo Domingo de Guzmán, ist die Hauptstadt der Dominikanischen Republik und ist die älteste von Europäern errichtete Stadt in der damaligen "Neuen Welt". Santo Domingo wurde von Christoph Kolumbus' Bruder Bartolomeo gegründet. Sein Palast ist heute zu besichtigen und seine Größe lässt vermuten, dass es ihm recht gut ging. Da Sonntag war, hatten sehr viele Geschäfte geschlossen und die große Kathedrale war wegen Bauarbeiten geschlossen. So ließen wir das Treiben in der Fußgängerzone  bei einem kühlen Wasser an uns vorbei ziehen. Besonders aufgefallen ist uns dort eine Frau im grünen T-Shirts mit einem schlafenden kleine Mädchen auf dem Arm, einfach süß.

Um 14:00 Uhr legten wir wieder ab und so konnten wir uns voll und ganz auf den 19. März konzentrieren, denn Birgit hatte Geburtstag. Nach einigen Reklamationen diesbezüglich gab es dann von der Schiffsdirektion einen Kuchen, eine Flasche Prosecco und reichlich Gesang. Mit Bekannten haben wir dann den Kuchen und den Prosecco vernichtet. Und dann hat auch noch der Kapitän gratuliert, welche Ehre. Übrigens hatten wir genau diesen Kapitän auch auf der MSC Lirica bei unserer ersten Karibikreise. Nachdem wir ihm ein Bild mit ihm auf der damaligen Reise gezeigt hatten und wir ihn als den besten aller Kapitäne (die wir kennen) benannt hatten, war seine Begeisterung riesengroß.

Die Geburtstagsfeier konnte beruhigt etwas länger dauern, da wir die nächste Insel, St. Maarten, erst gegen 14:00 Uhr anliefen. Die Insel besteht aus zwei voneinander getrennten Teilen. Der südliche Teil Sint Maarten ist autonom und gehört zum Königreich der Niederlande. Der nördliche Teil wird vom französischen Überseegebiet Saint-Martin  eingenommen. Wir waren nur im Niederländischen Teil in Phillipsburg unterwegs. Auch hier gibt es natürlich viel Strand und sehr gepflegte Gartenanlagen mit Palmen. Sehenswert ist auf jeden Fall das Courthouse. Ursprünglich war das das Gerichtsgebäude des Gründers der Stadt, Kommandant John Phillips. Später war hier auch das Gefängnis, die Feuerwehr und die Post stationiert. Heute ist es wieder Gerichtsgebäude. 

Pünktlich um 21:00 Uhr legten wir ab zur Atlantiküberquerung Richtung Teneriffa. Am nächsten Tag um die Mittagszeit hieß es, wegen eines medizinischen Notfalls müssten wir umdrehen Richtung Guadeloupe, wir brauchten einen Helikopter. Unglücklicherweise hatten die dort aber keinen funktionierenden Hubschrauber, also andere Insel. Dann wurde das ganze Pooldeck geräumt und der Hubschrauber nahm den kranken Passagier (eine akute Blindarmentzündung) per Seilwinde an Bord und flog zu einem Krankenhaus. Wir drehten um und dann ging es wieder Richtung Europa. Da wir inzischen gehört hatten, dass die Maschine ein Problem hat und das Schiff nur mit verminderter Geschwindigkeit fahren konnte, fragten wir uns, wie der Kapitän das schaffen kann. Man wird sehen und wir bestaunten die wohl beste Crewshow, die wir je gesehen hatten; wirklich toll und einmalig. Und dann der Karneval an Bord. Die Animateure hatten sich viel einfallen lassen und liefen mit tollen Kostümen über das Schiff.

An den Seetagen kommt leicht Langeweile auf und so nahmen wir an einem Quizwettbewerb teil. Es wurden schon verrückte Fragen gestellt. Wer weiß denn schon, dass der richtige Name von Reginald Kenneth Dwight "Elton John" ist? Wir jedenfalls nicht. Wir haben trotzdem viel Spass gehabt und am Ende gab es noch eine Urkunde und eine Flasche Prosecco. Und dann schon wieder der Kapitän, na na na. Nach einem weiteren schönen Sonnenuntergang hörten wir über die Bordlautsprecher eine für uns wunderbare Nachricht. Der kranke Passagier war nach der Operation auf dem Weg der Besserung und wir würden wegen defekter Maschine und dem Zeitverlust nicht Teneriffa sondern Funchal auf Madeira anlaufen. Ebenfalls würde Cadiz ausfallen und für diese Reiseänderungen bekäme jeder Passagier 50% des Kreuzfahrtpreises erstattet - SUPER! Wir würden endlich nach Madeira kommen und erhalten noch Geld dafür. So könnte es weiter gehen.

Am 28. März erreichten wir vormittags bei strahlendem Sonnenschein Funchal. Man sagt ja, dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts sich ein sehr elitärer Tourismus des europäischen Adels entwickelt hat. Man genoss den ewigen Frühling und im gesunden Klima suchte man seine Krankheiten zu kurieren. 1891 eröffnete der aus Schottland stammende William Reid das Luxushotel Reid's Palace, das zu den 100 Leading Hotels of the world gehört. Wir aber freuten uns einfach auf Funchal und die Blumenpracht. Und wir wurden nicht enttäuscht. Schon die schönen Gebäude in der Altstadt, die Kirchen und vor allen Dingen die blühenden Blumen überall begeisterten uns.

Nachts passierten wir dann die Straße von Gibraltar und auf dem Schiff machte sich langsam Abschieds-stimmung breit. Abschiedsfotos wurden laut lärmend gemacht, es gab einen letzten Abschiedscocktail und die Animateure bedankten sich auf der Bühne des Theaters mit einer tollen Licht- und Buchstabenschau.

Zu den Animateuren muss abschließend gesagt werden, dass sie nie aufdringlich waren und jeden nach seinem Gusto auch in Ruhe gelassen haben.

Die Kreuzfahrt endete ja eigentlich in Genua, aber man sollte einmal versuchen auf preiswertem Weg von dort nach Frankfurt zu kommen - Null, Zero, Nada! Ein Flug von Genua nach Frankfurt mit der Lufthansa sollte 340,00€ pro Nase kosten, ganz schön teuer. Von Barcelona nach Frankfurt dagegen nur 139,00€ p. P., ein ganz schöner Unterschied. Daher hatten wir beschlossen, die Kreuzfahrt in Barcelona zu beenden und noch zwei Tage dort zu verbringen. Wollten wir doch endlich die Gaudi-Häuser sehen und nochmals in die Sagrada Familia gehen. Leider war das Wetter nicht so toll, konnten aber sehr schön das Casa Batlló bestaunen. Einfach irre, was dieser Antoni Gaudi bereits 1877 zu Wege gebracht hat. Unterwegs fanden wir in einem Haus noch einen sehr schönen verborgenen Garten. In einer typischen spanischen Cafébar noch einen guten (vor allen Dingen sehr preiswert) Gin Tonic und ein schöner Tag konnte zu Ende gehen.

Für heute am 1. April  hatten wir den Besuch zur Sagrada Familia geplant und die Eintrittskarten bereits vor der Reise im Internet gebucht. Das verhindert ein möglicherweise stundenlanges Anstehen. Leider hat es an diesem Samstag geregnet, aber mit einem Schirm vom Hotel war das für uns kein Hindernis. Mit einem Linienbus fuhren wir direkt in die Nähe der Kathedrale. Das Bauwerk ist mindestens genauso beeindruckend wie der vollständige katalanische Name: Basilica i Temple Expiatori de la Sagrada Familia. Antoni Gaudi hat 1882 angfangen, daran zu bauen und soll 2026 zu seinem 100. Todestag fertiggestellt sein. Momentan sieht man 8 oder 9 fertige Türme und und am Ende werden es 18 sein. Und dann der Innenraum, er ist ein einziges Wow-Erlebnis. Die Höhe der Säulen mit etwa 45 Metern und das Dach mit 50 Metern sind schon beeindruckend. Man könnte sich hier noch seitenlang über diese einmalige Kirche auslassen und es wäre dann immer noch zu wenig. Vielleicht einfach den folgenden Link Sagrada Familia anklicken.

Am 2. April war dann unsere wunderbare Reise zu Ende. Unser Hotel im Stadtteil Eixample von Barcelona zeigte sich im schönsten Sonnenschein. In einer kleinen Bar noch einen guten Café Cortado und dann mit dem Taxi zum Flughafen. Ein Lufthansa CityJet brachte uns in 1½ Stdn. sicher nach Frankfurt/Main und der Pirmasenser Flughafentransfer in 2 Stdn. nach Hause.

Ach ja, auf dem Schiff hatten wir noch eine Urkunde als Bescheinigung für die Transatlantik-Überquerung bekommen, toll.